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Flagge zeigen für die Lenauschule

Das Lenau-Wappen in Silber oder Gold

Lenauschüler haben, wie man weiß, einen besonderen Zusammenhalt, der weit über die Schulzeit hinauswirkt. Das beweisen nicht zuletzt die zahlreichen Absolvententreffen aller Jahrgänge. Auch im „Verein der Freunde der Lenauschule“ haben sich viele der „Ehemaligen“ zusammengefunden, die sich gern bei allen möglichen Anlässen treffen, aber deren Anliegen auch die Unterstützung der heutigen Lenauschule ist.

Auch Eduard Knöbl, der in Nürnberg seit mehr als 25 Jahren einen Goldschmiedebetrieb führt, ist Lenau-Absolvent. Aus Anlass eines Klassentreffens entwickelte er 2018 die Idee, das Lenau-Wappen als Schmuckstück zu gestalten, damit ehemalige Lenauschülerinnen und Lenauschüler bewusst, hochwertig und dennoch dezent ihre Verbundenheit mit der Lenauschule zeigen können.

Im Hinterkopf hatte er dabei die in den Vereinigten Staaten üblichen „Highschool-Ringe“ oder ähnliche äußere Zeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schule oder Hochschule. Gleichzeitig orientierte er sich auch an den ebenfalls von ihm entworfenen und vertriebenen Varianten des Banater Wappens, die man als Anstecknadel oder als Anhänger erwerben kann.

Das Lenau-Wappen hat für ehemalige Lenauschüler eine besondere Bedeutung. Es ist der lebende Beweis dafür, wie an dieser Schule selbst staatlich verordnete Schikanen ins Positive verkehrt und zur Demonstration einer eigenen Identität umgemünzt wurden. Jeder Schüler in Rumänien war verpflichtet, stets eine „Armnummer“ zu tragen, mittels derer er überall als Schüler seiner Schule kenntlich war und im Falle von Verfehlungen zugeordnet werden konnte. Die Armnummern waren in der Regel rechteckig und trugen den Namen der Schule gelb auf dunkelblauem Grund. Jeder Schüler hatte außerdem eine persönliche „Matrikelnummer“, die dem Schriftzug hinzugefügt wurde. Ausnahmen bei der Gestaltung der Armnummer gab es eher selten, beim Kunstlyzeum war das zum Beispiel erfolgt.

Wieso ausgerechnet die Lenauschule ihr eigenes Logo gestalten durfte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, liegt aber wohl an dem Verhandlungsgeschick von Direktor Erich Pfaff. Tatsache ist, dass der Mathematiklehrer Walter Chef, als kreativer Gestalter (etwa der Absolvententableaus) allgemein bekannt, das Wappen entwarf: mehrfarbig, rot umrandet, mit Silberfäden durchwirkt, mit einem kunstvoll verschnörkeltem „N“ und dem Schriftzug „Lenau“. Das Tüpfelchen auf dem „I“ waren die Sterne über dem Wappen: Ein Stern für die Grundschule, zwei Sterne für die Gymnasialstufe und drei Sterne für die Lyzealstufe. Auch die Lenauschüler mussten natürlich ihre persönlichen „Matrikelnummern“ (meist) krakelig selbst einsticken, aber dennoch war mit diesem Lenau-Wappen ein Identifikationszeichen entstanden, das die Schüler eher stolz als widerwillig trugen. Nicht zuletzt, weil es innerhalb der Schule auch stets als besondere Auszeichnung propagiert wurde. Und auch, weil es so viel schöner war als die gesichtslosen blauen Lappen der anderen Schulen. Direktor Erich Pfaff, der den Gedanken der „Lenau-Familie“ stets hochhielt, trug das Lenau-Wappen selbst stolz auf der Brusttasche seines Arbeitskittels – als „Boss“ ging er mit gutem Beispiel voran.

Schon kurz nach seiner Gründung hat der Verein der Freunde der Lenauschule das Stoff-Abzeichen neu anfertigen lassen – mit vier Sternen für „Ehemalige“. Es wurde mit großem Erfolg als „Eintrittskarte“ beim ersten großen Lenautreffen des Vereins 2009 in Neusäß ausgegeben. Mittlerweile hat Hanno Chef, der Sohn des Gestalters, eine grafische Vorlage erstellen lassen, um die ursprüngliche Gestaltung zu schützen. Gerne erlaubte er (auch im Namen seines Vaters Walter Chef) dem Goldschmied Eduard Knöbl die Gestaltung des Wappens als hochwertiges Schmuckstück in Silber (oder wahlweise in allen anderen Edelmetall-Legierungen).

Auch der Verein der Freunde der Lenauschule zeigte sich von der Idee angetan, ebenso wie die Schuldirektorin Helene Wolf. Schließlich stand im Jahr 2020 die 150-Jahr-Feier der Schule bevor, genau der passende Startschuss für die Kollektion! Eduard Knöbl ging ans Werk und gestaltete das Wappen mit den Maßen 12x15 Millimeter wahlweise als Anstecknadel, als Anhänger für Halsketten oder auch, seiner ursprünglichen Idee folgend, als Ring in zwei Varianten (für Damen- oder Herrenfinger). Der Verein der Freunde der Lenauschule wollte noch Sonderanfertigungen für Ehrungen in Auftrag geben. Wie so vieles musste die 150- Jahr-Feier wegen Corona mehrfach verschoben werden, sie soll jedoch vom 18. bis 21. Mai 2023 endlich stattfinden.

Doch so lange muss man gar nicht mehr warten, um an ein exklusives Lenau-Wappen zu kommen. Unter www.lenauwappen.de präsentiert Eduard Knöbl alle Varianten seiner „Lenauwappen-Schmuckkollektion“, die man bei ihm bestellen oder in seinem Laden in Nürnberg erwerben kann. Ein Anteil des Verkaufspreises geht als Spende an den Verein der Freunde der Lenauschule und kommt so unmittelbar der Schule zugute. Damit will der Goldschmied dem „Lenau“ etwas zurückgeben für die „wunderbare Zeit“, die er dort verbracht hat. „Die ganze Atmosphäre der Schule, die Gemeinschaft, die Feste, der Festsaal, der Clubraum, ja selbst das Lernen war hier etwas Besonderes.“

Fast 40 Jahre danach ist Eduard Knöbl immer noch stolz, „in der Lenau“ gewesen zu sein. Anderen ehemaligen Lenauschülern, davon ist er überzeugt, geht es sicher ähnlich, deshalb möchte er ihnen mit seinen Schmuckstücken Gelegenheit bieten, ein Zeichen der Zugehörigkeit zu tragen, „Flagge zu zeigen“ für die Lenauschule.

Halrun Reinholz